Exposé von Thomas Lummitsch zum
14.05.2024

Exposé von Thomas Lummitsch zum "Ehrenbuch Erster Weltkrieg 1914-1918", Stadtarchiv Assenheim

Exposee von Thomas W. Lummitsch,
Ehrenbuch/Erster Weltkrieg 1914-1918, Stadtarchiv Assenheim,
Abteilung VIII Abschnitt 6 Konvolut 7 Fascikel 2

Vorbemerkung

Diese Archivalie kann mutmaßlich um 1930 vom damaligen Assenheimer Kriegerverein angelegt worden sein.

Die Vorgaben in Form von Informationstexten und Kriegslyrik sind recht aussagekräftig für verschiedene geistig-politische Strömungen während der Zwischenkriegszeit. Erstere halten sich zwar weitgehend an vaterländisch-deutschnationale Deutungen des Kriegsgeschehens, lehnen aber wohltuend für dieses Lager, die „Dolchstoßlegende“(„Im Felde unbesiegt-von der Rätebewegung verraten!“) ausdrücklich ab.

Bezüglich der eingestreuten Kriegslyrik erscheint das gehäufte Auftreten des Autors Ludwig Thoma, einem erklärten Antisemiten, fragwürdig. Dennoch konnte der Verfasser keine antisemitischen oder „völkischen“ Aussagen weder in Lyrik noch in Begleittexten wahrnehmen.

Die lokalhistorischen Aussagen sind insgesamt ortsgeschichtlich, aber auch familiengeschichtlich sehr wertvoll, können aber nicht als absolut vollständig eingestuft werden.

Dieses Druckerzeugnis ist um 1924 im Verlag Adolf Hafner, München 2 als zweite Auflage nach 1915 erschienen. Die Schriftleitung verantwortet Johannes Tremel, den Buchschmuck Armand Schempp. Im zweiseitigen Vorwort werden Grund der Neuauflage und die Zielgruppen für dieses Gedenkbuch angeführt(Siehe Geleitwort): „...Es ist vergriffen und vielfach ist uns von Gemeinden, Vereinigungen, Verbindungen der Wunsch ausgesprochen, das Ehrenbuch in einer in einer neuen Auflage erscheinen zu lassen...“ .

Der Duktus dieses Buches mag alle Generationen, die nach dem 2. Weltkrieg geboren sind befremden. Dieser spiegelt aber schon im Geleitwort eine Grundhaltung der Deutschen während der Zwischenkriegszeit gegenüber der Niederlage nach dem Ersten Weltkrieg: „Dieses geistige Kriegsgut soll Eigentum unseres gesamten Volkes werden, soll es trösten, aufrichten und stählen für eine bessere Zukunft.“

Die inhaltliche Grundgliederung besteht aus:

1. Informationstexten zum I. Weltkrieg.
2. Kriegslyrik
3. Angaben zu Kriegsteilnehmern und Auswirkungen der Kriegsereignisse auf das Gemeindeleben.

Diese Teilelemente sind ineinander verwoben, wobei der drittgenannte Bereich natürlich den ortsgeschichtlichen Hauptforschungsgegenstand darstellt.

Darüber hinaus vermittelt die ausgewählte Kriegslyrik und der Duktus der einzelnen Sachinformationen durchaus Einblicke in den Zeitgeist währen der „Weimarer Republik“.

Hier finden Sie den vollständigen Text des Exposees unseres Ehrenvorsitzenden Thomas Lummitsch.

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