Im April letzten Jahres geht der 42jährige Familienvater Christian Appelt am frühen Abend im Nord-Osten von München auf einem Acker unweit seines Wohnhauses einem langjährigen Hobby nach, dem Sondeln.
"Ich hatte ein sehr klares Signal am Detektor."
In dieser Gegend sei früher Torf abgebaut worden und er habe auf dem Feld schon ein paar Münzen aus dem 18. - 19. Jahrhundert und andere Gegenstände gefunden, so Appelt.
Das neue Fundstück lag nicht tief in der Erde. Erst nach einer Reinigung konnte Appelt es als Papierstempel identifizieren: "Julius Reiss Schreibmaterialien Assenheim".
Er wandte sich an die Stadtverwaltung Niddatals, die ihn an den Geschichtsverein Niddatal e.V. verwies.
Dr. Dierk Loyal, Genealoge und Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins Niddatal e.V., sagt zu diesem Fundstück:
"In Frankfurt gab es um die Jahrhundertwende einen Kaufmann Julius Reiss. Hierzu habe ich auch eine Anzeige gefunden, die zu dem Fundstück passt. Wie dieser Papierstempel nach München gelangte, bleibt ungelöst. Eine Familie Reiss in Assenheim ist mir nicht bekannt."
Christian Appelt ist auch mit dem Geschichtsverein seines Ortes im Austausch, der an einigen seiner Funde, z.B. den Münzen, einer alte Fibel oder dem Anhänger von der Schwarzen Madonna von Tschenstochau aus den 1960er Jahren, Interesse hat.
Damit der Papierstempel wieder in seine vermeintliche Heimat kommt, bietet Christian Appelt dem Geschichtsverein Niddatal e.V. eine Dauerleihgabe an. Diese wurde bereits mittels Vereinbarung und Versand umgesetzt.
Der Geschichtsverein Niddatal e.V. bedankt sich herzlich bei Christian Appelt und freut sich darauf, in den angestrebten neuen Räumen des Vereins im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt auch den Assenheimer Papierstempel interessierten Bürgern zu besonderen Anlässen präsentieren zu können!
Fotos: Christian Appelt
Wetterauer Zeitung vom 31.08.2024
