Assemer Supp und Heinrich Haas
04.11.2022

Assemer Supp und Heinrich Haas

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause servierte der Geschichtsverein Niddatal seinen Mitgliedern und Freunden wieder die „Assemer Supp“, eine Graupensuppe mit Rindfleischeinlage.

Ehrenvorsitzender Thomas Lummitsch erläuterte die Geschichte hinter dieser Speise. Für den Bau der Eisenbahnbrücke (Niddabrücke in Assenheim) Ende des 19. Jahrhunderts lebten Arbeiter aus anderen Ländern zeitweise in Assenheim, teilweise mit ihren Familien. In kalten Winter gab es keine Arbeit an der Brücke, somit keinen Lohn und die ortsfremden Arbeiter und ihre Familien gerieten in Not. Assenheimer Bürger ergriffen die Initiative und kochten als Stärkung täglich die so bekannt gewordene Suppe. „Zweifellos eine sehr soziale Tat der Assenheimer Bürger!“, so Lummitsch.

In diesem Jahr wurde die Suppe wie in den Jahren vor der Pandemie durch das Restaurant Roma II in Assenheim gekocht und serviert.

Im Anschluss beantwortete Erster Stadtrat Kurt Meisinger die Frage des Abends, wer Heinrich Haas sei. In einem bebilderten Vortrag veranschaulichte Meisinger vor dem geschichtlichen Hintergrund des Siegeszugs der Fliegerei Anfang des letzten Jahrhunderts die wesentlichen Fakten aus dem Leben des ersten deutschen Flugpioniers Heinrich Haas.

1865 als Sohn eines Assenheimer Metzgers geboren, galt sein Interesse nach der Schulzeit der Seefahrt. Haas wurde Steuermann und Offizier der Handelsmarine. Nach dem Erwerb des Kapitänsrechts 1909 wandte er sich mit Begeisterung der Aviatik zu. Am 2.9.1910 erwarb er sein Flugmaschinenführer-Zeugnis Nr. 24 des „Deutschen Luftschifferverbandes (DLV). Nur 30 Tage später, beim ersten Probe- und Wettflug Deutschlands zwischen den Städten Trier und Metz an der Mosel entlang (unter dem Protektorat des Kaiserl. Aeroklubs, Berlin), stürzte Haas am 1.10.1910 in Wellen bei Trier ab. An Heinrich Haas erinnert eine Gedenktafel an der Absturzstelle und sein Ehrengrab in Trier.

Assemer Supp und Heinrich Haas
Assemer Supp und Heinrich Haas
Ehrenvorsitzender Thomas Lummitsch
Assemer Supp und Heinrich Haas