Die Wetterauer Zeitung schreibt am 15.11.2023:
Niddatal-Assenheim (pm). Seinen Film »80 Jahre Assenheim« präsentierte im Rahmen Rolf Burkholz (87) bei einer Veranstaltung des Geschichtsvereins. Der ev. Gemeindesaal war mit circa 100 Gästen selten so voll wie an diesem Abend. Es gab nur noch Stehplätze. Der 90-minütige Film zeigte in wechselnden Sequenzen die Entwicklung vom beschaulichen Ort zur heutigen Stadt.
Manche Begebenheit sorgte für ein Raunen im Saal, und über einige Darstellungen wurde geschmunzelt. In den Dreißigerjahren fuhren noch Karren mit Kuhgespann durch die staubige Hintergasse. Kinder, Hühner und Gänse liefen durch ruhige Gassen. Heute braust der Verkehr über begradigte Straßen. Jahrhundertealte Sandsteinbrücken wurden durch Betonbauten ersetzt. Die Häuser und Straßen erhielten eine Kanalisation und die Stadt schließlich eine moderne Kläranlage.
Die Nidda prägte das Leben der Stadtbewohner. In den Herbst- und Wintermonaten gab es Hochwasser, das einst regelmäßig die Wiesen und Felder überflutete. An Frosttagen bildeten sich große Eisflächen, auf denen Schlittschuh gelaufen wurde. Die Wäsche wuschen die Frauen am Ufer. In den Sommermonaten nutzte die Jugend das Gewässer zum Baden. Die einst im natürlichen Bett fließende Nidda wurde begradigt und kanalartig, zuletzt wieder renaturiert.
80 Jahre Zeitgeschichte in beeindruckenden und fesselnden Bildern vermittelte der Film den rasanten Wandel in dieser Zeit. Feste wurden gefeiert und im Altstadtkern gab es zahlreiche gut gehende Geschäfts- und Handwerksbetriebe. Assenheim ist zwar gewachsen und entwickelte sein Stadtbild stetig weiter, verlor aber im Wandel der Zeiten Handwerker, Gewerbe aller Art und Gehöfte im Zentrum der Altstadt. Heute ist das geschäftige Treiben verschwunden und in der Altstadt ist es stiller geworden.
Tage zuvor hatte der Geschichtsverein zum geselligen Abend mit »Assemer Supp« ins Bürgerhaus eingeladen. Vereinsmitglied Kurt Meisinger hielt einen Vortrag zur Geschichte der einstigen Geschäfts- und Handwerksbetriebe in Assenheim anhand alter Werbeanzeigen.