"Der älteste Verein im Ort"
Wetterauer Zeitung vom 18.12.2023
Von: red Redaktion
Niddatal (pm). Anfang Dezember hat der Geschichtsverein Niddatal seine Filmstaffel von und mit Rolf Burkholz im evangelischen Gemeindehaus Assenheim fortgesetzt. Thema war das damalige 150-Jährige Bestehen des Gesangvereins Frohsinn Assenheim.
Rund 50 Interessenten, teils aus den Reihen des Gesangvereins, aber auch darüber hinaus, hatten sich dazu eingefunden. Gespannt und voller Anteilnahme wurde das filmische Geschenk, das die beiden Aktivisten ihrem Gesangverein Frohsinn vor 28 Jahren gemacht hatten, verfolgt, heißt es vom Geschichtsverein.
Über das gesamte Jubiläumsjahr hinweg hatte der Frohsinn eine breitgefächerte Veranstaltungsserie durchgeführt. Beginnend mit einem Kommersabend im Bürgerhaus Assenheim, umrahmten Liederabende im Frühling und Herbst dieses Geschehen. Unter anderem stellte ein zweitägiges Bürgerfest vor der Kirche den besonderen Höhepunkt während des Sommers dar, heißt es weiter.
Unterstützt von zahlreichen Niddataler Vereinen führte ein Festzug durch Assenheim. Anschließend wurde ein Platzkonzert sowie Kinderbelustigungen vor der Kirche geboten.
Unter der großen Besucherschar war auch noch Karl Bähr, der von 1956 bis 1986 Vorsitzender des Vereins war. Eine Foto- und Dokumentausstellung in der ehemaligen Synagoge über 150 Jahre Vereinsgeschichte bereicherte zudem die beiden Festtage. Schließlich rundete ein Oktoberfest die zahlreichen Veranstaltungen ab.
Neben einer Vielzahl von Vereinsaktivisten bildeten der damalige Vorsitzende Willi Bauer (1986-2004) und seine Gattin augenscheinlich die tragenden Säulen des Geschehens, heißt es weiter. Zudem wurde bei diesem Anlass eine Linde vor der Stadtverwaltung in Assenheim gepflanzt. Neben dieser erinnert eine Gedenktafel an das Jubiläumsjahr des ältesten Vereins im Ort. Der Filmvortrag der Eheleute Burkholz endete unter Applaus der Zuschauer.
Anschließende Gespräche ergaben, dass solch ein breit angelegtes Festgeschehen heute - im Handy-Zeitalter - kaum möglich wäre, wie der Geschichtsverein schreibt. Willi Bauer sehe erhebliche Veränderungen der gegenwärtigen Alltagswelt. Für den allgemeinen Rückgang bezüglich des Engagements im Vereinsleben sei allerseits eine mangelnde Bereitschaft zur Mitwirkung im örtlichen Leben verantwortlich gemacht worden.
Für Stephanie Rotter, Bauers Nachfolgerin seit 2004, bestünden dadurch deutlich höhere Hürden für eine erfolgreiche Vereinsführung als in den 1990er Jahren.