Dieter Schäfer
VORBEMERKUNG
Vielen Assenheimern ist dieser Stein bekannt. Von der Hintergasse aus war deutlich zu sehen, wie er hoch oben an der Nordseite des Kirchturms eingemauert war. Einzelheiten konnte man allerdings nicht erkennen, denn ein Regenrohr verdeckte ihn teilweise. Bei der Außenrenovierung der Kirche war es nun möglich, vom Gerüst aus den Stein herauszunehmen. Er soll seinen Platz wettergeschützt im Inneren der Kirche finden.
DIE HERKUNFT DES WAPPENSTEINS
Die Oberpforte wurde im Mittelalter als südlicher Torturm für Assenheim errichtet. Wahrscheinlich hatten die Kantensteine der Feldseite im Laufe der Zeit so starke Beschädigungen erlitten, dass man sich 1618 zu einem Ersatz entschloss. Von dieser Pforte, die 1838 abgerissen wurde, ist laut mündlicher Überlieferung nur der Schlussstein des Torbogens übrig geblieben, nämlich der Vier-Wappen-Stein. Er könnte aber auch von der bereits vorher abgerissenen Unterpforte stammen.
Assenheim war mehrherrschaftlich – das heißt, Ysenburg, Solms und Hanau teilten sich die Herrschaft. Auf dem Schlussstein des Torbogens konnten ankommende Besucher wie auf einem repräsentativen Türschild an Hand der Wappen ablesen, wer in Assenheim das Sagen hatte (und wer die Kosten für diese Dekoration getragen hatte).
BESCHREIBUNG
Auf der Vorderseite ist dieser Stein im Stil der Spätrenaissance qualitätvoll bildhauerisch gestaltet. Seine Fläche ist diamantiert (mit einem Prisma verziert), mit Zahlen und Buchstaben versehen und mit vier 22 cm hohen Wappen verziert. Die Wappen sind paarweise über- und nebeneinandergestellt und als Flachreliefs ausgeformt. Ihre Umrisse haben lebhaft ein- und ausschwingende Kurven.
Die vollständige Ausarbeitung als PDF-Datei
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